Vertrauensbeweis
Wann sind wir zufrieden? Wirklich zufrieden. “Ich bin gerade selig, habe einen seligen Moment”, ist für mich ein absolutes Zeichen für ja, jetzt passt alles. Es gibt kein gestern, kein morgen, kein besser oder schlechter. Es ist genau richtig, so wie es ist. Jetzt bin ich zufrieden.
Wir sehen schon, zwei Hauptmerkmale tun sich auf: Friede (zufrieden) und Seele (selig). Auch wenn es so gar nicht religiös sein muss, happy im Moment zu sein, so kann es doch spirituell sein, auf eine ganz geradlinige und wenig alternative Weise.
Vorangestellt also das Ergebnis: ich bin vollends zufrieden, mit jeder Faser meines Körpers. “Jede Zelle meines Körpers ist glücklich, jede Zelle meines Körpers fühlt sich wohl”, haben wir mal als belustigendes Lied während des Studiums gesungen. Wie grandios, es wieder erleben zu dürfen. Um diesen Zustand zu erreichen, brauchte es einen Prozess mit vielen Höhen und Tiefen, viel Mut und Wahnsinn, Mut zur Lücke, Mut zur Brücke. Es brauchte ein permanentes Verlassen der Komfortzone, ein Ausdehnen der Grenzen. Es brauchte genauso ein permanentes Kennenlernen der verschiedenen Zonen und ein Abstecken der Grenzen. Aber am allermeisten brauchte es Vertrauen.
Vertrauen ins Leben. Vertrauen, in die eigene Kraft. Vertrauen darauf, dass alles sich fügt und man vom Leben immer gehalten und getragen wird. Heute saß ich im Auto und fuhr unter einer Brücke hindurch, auf der ein LKW stand. Ich darf vertrauen, dass dieses Fahrzeug gehalten wird. Ich beobachtete einen Zug, der vorbei fuhr. Der Lokführer vertraut darauf, dass die Gleise ihren Weg weisen und den Zug halten. Unlängst saß ich in einem Langstreckenflug. Jedes Mal aufs Neue ist das für mich ein absolutes Phänomen, über den Wolken von A nach B gebracht zu werden. Hunderte Menschen, Gepäck, ein riesiges Flugzeug, einfach so, Asien rein, Europa raus. Das Flugzeug wird über den Wolken gehalten und die Fluggäste vertrauen auf eine sichere Landung.
Wieso können wir unser Leben einem Flugzeug anvertrauen, dass von einer fremden Person gesteuert wird und es fällt uns oft so schwer, uns selbst zu vertrauen? Unser Bauch, unser Herz, unsere Intuition haben den Vertrauensbeweis verdient. Unser Körper weiß, was er braucht. Unsere Herzensintution, unsere Seele führen uns auf unseren Weg. Der Wegweiser ist eben nicht immer sichtbar. Es lohnt sich allerdings, durch den Dschungel zu wandern, ins Innere des “Waldes”. Dort, wo es friedvoll ist, dort wo es sicher ist, dort wo man selig SEIN kann. Das ist in dir drin. Verliere niemals diesen Vertrauensbeweis, dass dich das Leben trägt, und sei die Situation vermeintlich noch so ausweglos.
Wenn wir die Nachrichten des Tages lesen, erstarren wir in Angst und Schrecken. Selbst wenn wir die Nachrichten der letzten zwei Jahre auf uns wirken lassen, eine Ansammlung an Negativem, an Wandel, an Zerfall und Chaos. Vieles ändert sich, aber was ist schon wirklich sicher im Leben? Versicherungen leben von der Unsicherheit und Angst der Menschheit. Macht-hungrige Entitäten jedweder Art streben nach mehr Territorium, Einfluss und Besitztümern. Das Gegenteil von Macht ist Ohnmacht. Vieles können wir in diesen Zeiten nicht beeinflussen, also schauen wir nach innen und fragen uns wie ohnmächtig wir uns tatsächlich fühlen müssen. Was können wir da in uns ausmachen, dass dieser eigenen Ohnmacht entgegenwirkt. Nur wenn wir uns selbst vertrauen, können wir stabil sein und anderen helfen. “You cannot poor from an empty cup.” Das Vertrauen und die Möglichkeiten bestimmter Menschen ist gerade stark in Gefahr. Wir können sie tragen und unterstützen, ihnen die Hand reichen um zu beweisen, dass der Glaube ins Sicherheitsnetz berechtigt ist. Füllen wir also “unser Häferl” um den anderen etwas davon anbieten zu können. Ein Kollektiv für Friede und Zufriedenheit. Keine Anhaftung an Dinge wird uns je so glücklich machen, wie dieser innere Friede der ortsungebunden sein darf.
#peace #trustlife #trustyourself #vertrauedirselbst