AUS-Zeit
“Eigentlich wollte ich ja eine Weltreise machen.” Mein gescheiterter Plan für 2020, der so ganz gescheitert gar nicht war, sich lediglich einen anderen Weg ebnen musste. Statt Around-the-world eben into-the-world. Eine sich im story.one Buch manifestierende “Weltreise ins Bewusst-SEIN". Meine Reise zu mir und meinem wahren Selbst. Sie dauert an. Ein Leben lang vielleicht. Hoffentlich werden die Wellen ruhiger, es kann ja nicht konsequent nur Ebbe oder nur Flut herrschen. Im Gesetz der Natur gibt es stets Dualität, stets Tag und Nacht, ein Leben in Gegensätzen.
Nur wohin mit mir? Wie viel Loslassen ist richtig, wie viel Annehmen ist wichtig? Geografisch ist das so eine Sache. Worum geht es denn bei dieser Reise wirklich, fragt die Coachin. Ich grüble, wie so oft, und finde ein schöneres Wort dafür: AUS-ZEIT. Im Grunde will ich eine AUS-Zeit, eine Stecker-raus-Zeit. Aber nicht im Sinne von Energielosigkeit, von Akku leer, sondern mehr so Ruhe fürs Akku-Aufladen ohne Plan. Ich hatte immer einen Plan und ich habe immer geleistet. Vielleicht hatte es zuletzt keine konsequente und für jedermann verständliche Überschrift, aber ich tue und mache und erschaffe, kreiere und stehe mir selber mit 1000 Ideen im Weg. Dabei könnte es doch so einfach sein, wäre da nur nicht diese Flut an Ideen, die auf Umsetzung warten.
Im Projektmanagement skizzierte ich es einst so: Jeder stellt mir ein Päckchen vor die Tür und ich komme nicht umhin, sie strukturiert, eines nach dem anderen abzuarbeiten, zu verteilen oder gar abzulehnen: “Du bist hier an der falschen Adresse, das Päckchen will ich gar nicht annehmen." Momentan ist es noch spannender, ich bastle diese Päckchen selbst. Stelle noch eins drauf und noch eins. Was für ein Sinnbild. Ein mental voll geräumter Raum, so gar nicht achtsam. Kein Wunder, dass ich so darum bemüht bin auszusehen, Klarheit zu wollen. Physisch bin ich gut im Aufräumen, sortieren und ausmisten. Mental wünschte ich, ich könnte das genauso leicht.
“Mach doch einfach mal nichts, lass dich gehen.” raten mir einige. Zu viel Nichts ist auch nichts. Geht es um Freizeit oder um Freiheit? Wenn ich Freiheit mit Reisen konnotiere, fehlt diese doch im Alltag, in jeglichem Tun, im Denken. Dabei wäre tägliche Freiheit so viel wichtiger als zentrierte Freiheit durch Verreisen. Der Reise soll durch diese Betrachtung kein Nachteil erwachsen, denn viele bahnbrechende Ideen und Erkenntnisse entstehen auf Reisen, wenn wir über den Tellerrand blicken, wenn wir von alltäglichen sozialen Verpflichtungen loskommen und FREI im Kopf sein dürfen, keiner gewohnten Struktur folgen.
Es geht also um die Verbindung zu mir selbst, das mich-besser-spüren-können. Dieses Spüren geht woanders vielleicht besser. Hinein spüren statt hineindenken. Was will das Herz, diese leise innere Stimme. Darf ich vorstellen: Intuition. Willst du verreisen, Intuition? Und wenn ja, wo fangen wir an?